Neue Weltordnung: Erdgas gegen Rubel oder Gold - Putins Schachzug gegen den Westen...

On Fri, 12 Aug 2022 14:13:02 +0200, Ole Jansen
<remove.this.kaspernasebaer@gmx.de> wrote:

Am 12.08.22 um 11:45 schrieb Axel Berger:

Wind schwankt wegen seiner dritten Potenz auch
extrem und ein großer Teil der Jahresarebit steht in kurzen hohen
Spitzen an.

Wenn es möglich wäre die anfallenden Energiemengen aus
volatiler Erzeugung durch Windenergie wirtschaftlich
zu speichern würde es doch gemacht werden?

Es existiert doch längst ein ausgeklügeltes Regelsystem (EINSMAN -
Einspeisemanagement) für die erneuerbaren Energien und für die Netze, in die
eingespeist wird. Im Notfall werden Anlagen abgeschaltet. Das kommt aber sehr
selten vor und fast ausschließlich bei Windenergie in SH und NS. Der dadurch
bedingte Verlust an elektrischer Arbeit liegt bei 2 %. Es ist momentan völlig
unwirtschaftlich, dafür irgendwelche Speicher zu erstellen.

Zahlen zu Einsmann findet man bei der Bundesnetzagentur

l.
 
Ole Jansen wrote:
Als Folge ist es *immer* sinnvoll die Speichergröße auf das zu
optimieren was notwendig ist die geforderte *Verfügbarkeit*
zu erreichen. Alles Andere ist technisch u.U. möglich aber
grob unwirtschaftlich.

So weit sind wir einig. Mit der Einschränkung, daß man das nicht
statisch rechnen kann, Je weniger duch Zubau die Anlagen, Wind und
Solar, ausgelastet werden, desto teurer wird im Mittel die
Kilowattstunde und desto näher kommt sie dem Speicherpreis.

Wenn es möglich wäre die anfallenden Energiemengen aus
volatiler Erzeugung durch Windenergie wirtschaftlich
zu speichern würde es doch gemacht werden?

Auch das. Es bedeutet aber, die Verfügbarkeit wird fossil bereitgestellt
und das ist immer noch günstiger.


--
/¯\\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
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Am 12.08.22 um 14:33 schrieb Ludger Averborg:
Es existiert doch längst ein ausgeklügeltes Regelsystem (EINSMAN -
Einspeisemanagement) für die erneuerbaren Energien und für die Netze, in die
eingespeist wird. Im Notfall werden Anlagen abgeschaltet. Das kommt aber sehr
selten vor und fast ausschließlich bei Windenergie in SH und NS. Der dadurch
bedingte Verlust an elektrischer Arbeit liegt bei 2 %. Es ist momentan völlig
unwirtschaftlich, dafür irgendwelche Speicher zu erstellen.

Ja, richtig. Wobei: Eine Möglichkeit der \"Speicherung\" gibt es
immerhin: \"Power to heat\".

O.J.
 
Am 12.08.22 um 14:31 schrieb Axel Berger:
Hanno Foest wrote:
Markt, bzw. Spekulation. Die Kunden haben schiss, daß es wg. Krieg etc.
morgen nichts mehr gibt, und bezahlen daher die aufgerufenen Preise.

Und das soll wirklich alles sein?

Die verfügbaren Kapazitäten in den Raffinerien und
für den Transpor, die besonders hohe Nachfrage nach
Diesel/Heizöl EL sowie die zwischenzeitlichen
Steuererhöhungen während/nach Corona dürften auch eine
Rolle spielen.

O.J.
 
Am 12.08.22 um 14:35 schrieb Axel Berger:
Ole Jansen wrote:
Als Folge ist es *immer* sinnvoll die Speichergröße auf das zu
optimieren was notwendig ist die geforderte *Verfügbarkeit*
zu erreichen. Alles Andere ist technisch u.U. möglich aber
grob unwirtschaftlich.

So weit sind wir einig. Mit der Einschränkung, daß man das nicht
statisch rechnen kann, Je weniger duch Zubau die Anlagen, Wind und
Solar, ausgelastet werden, desto teurer wird im Mittel die
Kilowattstunde und desto näher kommt sie dem Speicherpreis.

Und Inselanlagen zeigen wo man wirtschaftlich landet.

Und zwar in einem Bereich der evtl für wohlhabende
Privathaushalte oder Luxus/Freizeit noch bezahlbar ist, wo aber
keine Produktion energieintensiver Investitions- oder
Konsumgütern mehr wirtschaftlich möglich ist.
Im übrigen auch nicht von PV Modulen oder Batteriespeichern
bzw. den für diese Wertschöpfungsketten nötigen Zwischenprodukten
und angemessene Vergütung der damit befassten Arbeitskräfte.

Wenn es möglich wäre die anfallenden Energiemengen aus
volatiler Erzeugung durch Windenergie wirtschaftlich
zu speichern würde es doch gemacht werden?

Auch das.
Der größte Teil der verwendeten Primärenergie hat nichts mit
Strom zu tun. Wenn es mit dem jetzigen beträchtlichen
Aufwand nicht mal für Versorgungssicherheit Strom reicht, wo
soll dann die Energie herkommen um die dort verwendeten fossilen
Quellen zu substituieren?

Eigentlich *kann* das doch nicht funktionieren?

O.J.
 
On 12.08.22 14:31, Axel Berger wrote:

Markt, bzw. Spekulation. Die Kunden haben schiss, daß es wg. Krieg etc.
morgen nichts mehr gibt, und bezahlen daher die aufgerufenen Preise.

Und das soll wirklich alles sein? Hat keiner die Kapazität, sich mit
genug Überstunden und wenigen Pfennigen weniger goldene Nasen gleich im
Dutzend zu verdienen?

Der Treibstoff- und Heizölmarkt ist ein Oligopol. Entweder es gibt
explizite Preisabsprachen, oder alle halten still, weil keiner ein \"race
to the bottom\", das ihm auch selber schaden würde, einleiten mag.

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am 12.08.2022 um 14:58 schrieb Ole Jansen:

[...]

Der größte Teil der verwendeten Primärenergie hat nichts mit
Strom zu tun. Wenn es mit dem jetzigen beträchtlichen
Aufwand nicht mal für Versorgungssicherheit Strom reicht, wo
soll dann die Energie herkommen um die dort verwendeten fossilen
Quellen zu substituieren?

Eigentlich *kann* das doch nicht funktionieren?

O.J.

Das wird ziemlich sicher (zumindest in absehbarer Zeit) auch nicht
funktionieren. Gerne wird übersehen, daß wir derzeit noch nicht mal 1/5
regenerative Energie im System haben. Es ist recht unwahrscheinlich, daß
wir die verbleibenden 4/5 in den nächsten 30 Jahren ersetzen können...
 
Thomas Heger <ttt_heg@web.de> wrote:
Am 09.08.2022 um 08:45 schrieb Detlef Meißner:

Es gibt schon Hinweise auf \'Präastronautik\', high-tech Maschinen,
Laser-Technologie, Atombomben, Flugzeuge, elektrischen Strom, Computer
und vieles andere und zwar zu einer Zeit, wo angeblich noch keine
Hominiden auf diesem Planeten gelebt haben sollen.

Aber man kann soviel argumentieren wie man will, das wird alles unter
den Teppich gekehrt und die \'Wissenschaftler\' schauen einfach weg, wenn
denen was nicht in den Kram paßt.

Ein ganz blödes und ziemlich einfaches Beispiel wären etwa die
Kalkstein-Bergwerke unterhalb von Budapest.

Hier wäre mein Problem:

diese Bergwerke wurden 350 Jahre betrieben und vor hundert Jahren
aufgegeben.

Sie liegen heute komplett unter Wasser, da die Pumpen zur Entwässerung
schon lange abgeschaltet sind.

Zusamengenommen haben die Tunnel zig Kilometer Länge.

Wie aber haben die Bergarbeiter im Jahre 1572 ihr Bergwerk entwässert?

Und wie haben sie das Bergwerk beleuchtet (da es dort keine Spuren von
Rauch etwa durch Fackeln gibt)?

Und wie konnten sie das Problem der Belüftung lösen, da Arbeiten unter
Tagen schnell zu gefährlichen CO2 Konzentrationen führen?

Eine denkbare Antwort wäre, dass unser technischer Fortschritt so
fortschrittlich nicht ist, sondern in großen Teilen schon sehr lange
einer kleinen Minderheit bekannt ist.

Eine andere Antwort: Sie haben es genauso gemacht, wie man das in
anderen Bergwerken auch gemacht hat.

Das hatte ich garnicht bestritten.

Allerdings bedeutet das immer noch keine Antwort auf die Frage, wie die
Ungarn im Mittelalter ca. 1 Million Kubikmeter Wasser aus der Grube
herausbekommen hatten.

DAS sie das geschafft haben, das kann man heute eindeutig nachweisen, da
es etwa 35 km Stollen unterhalb des heutigen Grundwasserstandes gibt.

Aber: WIE haben die das Wasser herausbekommen, als Dampfmaschinen
unbekannt waren und die einzige realistische und bekannte Methode wohl
von Eseln gezogene Karren gewesen wären?

Die waren damals nicht halb so dämlich und unfähig, wie heute mancher
denkt.

Meiner unmaßgeblichen Ansicht nach kann man mit Eselskarren die Grube
aber niemals entwässern.

Hat man auch nicht gemacht.

Ein Grund dürfte z.B. sein, dass die Grube über Treppen erschlossen
wurde, welche die Esel kaum würden bewältigen können, wenn sie dabei
noch einen Karren voll Wasser ziehen müssen.

Wieso Treppen? Schächte graben war auch damals wohlbekannt.

Auch Pumpen dürften problematisch sein, da es imho zu der Zeit noch
keine Unternehmen gab, die passende Rohrleitungen hergestellt haben.

Ja, die Firma Röhrich gabs damals noch nicht, aber trotzdem waren Rohr-
leitungen damals ein alter Hut - schon die alten Römer hatten Rohr-
leitungen zum Trinkwassertransport.

Genauso schwierig wird es mit der Luft, die man auch in großer Menge ins
Bergwerk befördern muß. Und ich kann mir nicht vorstellen, wie die das
gemacht haben.


Gemacht wurde das aber, davon kann man ausgehen. Die Frage ist nur: wie?

Kann man nachlesen, seit 1556 im Buch eines Georg Bauer, latinisiert
Georgius Agricola \"De re metallica\". Da werden unter anderem allerlei
Künste und Kunstbauten in Bild und Text beschrieben, die den damaligen
Stand der Technik dokumentieren:
- Finden von Erzvorkommen und Erzgängen im Berg
- Heben von Wasser, Abraum und Erz
- Wasser ableiten aus Gruben
- Erze zerkleinern in Pochwerken um
- Erz und taubes Gestein zu trennen
- Schmelzöfen zum Erschmelzen von Metallen aus Erz und zum
- Raffinieren des Metals
- Herstellung verschiedener Basischemikalien
- und vieles mehr

Der Bergbau in Deutschland war damals führend in der Welt was die Technologie
anging.

Klar, muss man Latein verstehen um das im Original zu lesen, aber für
einen gebildeten Menschen war es seinerzeit das Mindeste, Latein fliessend
in Wort und Schrift zu verstehen.

Man liest sich,
Alex.
--
\"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work.\" -- Thomas A. Edison
 
Rolf Bombach <rolfnospambombach@invalid.invalid> wrote:
Dann wurde Erdgas immer billiger und der Wasserstoff wird jetzt
aus Erdgas erzeugt. Oder bald nicht mehr.

Man sehen, was passiert wenn in den USA das Fracking-Gas aufhört zu
strömen - das ist ja keine wirklich langfristig funktionierende Sache.
Ein paar Jahre noch ;-)

Man liest sich,
Alex.
--
\"Opportunity is missed by most people because it is dressed in overalls and
looks like work.\" -- Thomas A. Edison
 
On 12.08.22 14:58, Ole Jansen wrote:

Der größte Teil der verwendeten Primärenergie hat nichts mit
Strom zu tun. Wenn es mit dem jetzigen beträchtlichen
Aufwand nicht mal für Versorgungssicherheit Strom reicht, wo
soll dann die Energie herkommen um die dort verwendeten fossilen
Quellen zu substituieren?

Eigentlich *kann* das doch nicht funktionieren?

Wenn nur so viel Energie da ist, wie wir nachhaltig, also ohne \"auf
Pump\" größere Probleme in der Zukunft zu verursachen, erzeugen können,
dann müssen wir damit auskommen. Ist halt doof, wenn man sich vorher
dran gewöhnt hat, über seine Verhältnisse zu leben. Allerdings war das
Problem seit Jahrzehnten bekannt...

Hanno

--
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moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am 12.08.2022 um 15:24 schrieb Hanno Foest:
On 12.08.22 15:06, Eric Bruecklmeier wrote:

Das wird ziemlich sicher (zumindest in absehbarer Zeit) auch nicht
funktionieren. Gerne wird übersehen, daß wir derzeit noch nicht mal
1/5 regenerative Energie im System haben. Es ist recht
unwahrscheinlich, daß wir die verbleibenden 4/5 in den nächsten 30
Jahren ersetzen können...

Wobei der Primärenergiebedarf sinken wird, wenn man von fossiler
Verbrennung auf regenerativ erzeugten Strom umstellt:

Dafür wird der Energiebedarf in den nächsten Jahrzehnten weltweit
gewaltig zunehmen...
 
Rolf Bombach <rolfnospambombach@invalid.invalid> wrote:
Axel Berger schrieb:

2 C + 2 H2O + 13.7 kJ/mol --> CO2 + CH4

Es ist also erstens ohne Prozessverluste schwach endotherm. Für den
realen Prozeß müßte ich Daten suchen. Und zweitens werden bei der
Verbrennung von einem Mol CH4 zwei Mole Kohlendioxid frei, nicht eines
wie bei Erdgas.

Jedenfalls kriegt man den Kohlenstoff irgendwie so hin, dass man
ihn durch die vorhandenen Rohre pumpen und verteilen kann.
Auch ist das so gewonnene Methan \"sauber\".

Erdgas wird ja immer mit dem Argument \"Brückentechnologie\" oder
dergleichen legitimiert. Dabei ist allerdings umstritten,
ob die Klimaverträglichkeit tatsächlich besser ist als bei
der Kohle. Vordergründig sieht es so aus, als könnte man aus Erdgas
mit weniger CO2-Emission Energie gewinnen, 500 statt 900 g/kWh
oder so was. Bei kleinstem Methan-Schlupf (oder wie auch immer)
ist dieser Vorteil aber wieder dahin, da die Klimawirksamkeit
von Methan um 1-2 Grössenordnungen grösser ist als die von CO2.
Zahlen über 30 hab ich da schon gesehen.

Und dazu kommen noch die Methan Ausgasungen von \"stillgelegten\"
Erdgasbohrungen. Stillgelegt im Sinne von \"Infrastruktur zur
Gasgewinnung abgebaut (oder verfallen lassen) weil Ausbeute nicht
mehr profitabel, eventuall hat jemand den Hahn zum Bohrloch zugedreht\".
Da gast dann die nächsten Jahrzehnte fröhlich Erdgas aus, manchmal
sieht man es sogar von oben: tote Vegetation weil genug H2S im Gasmix
ist. Denn wirklich versiegeln (d.h. etliche Kubikmeter Tonschlamm und
Beton tief ins Rohr pumpen damit _wirklich_ dicht ist) kostet Geld.

Alleine in den USA gibt es wohl ein paar Tausend davon.

Man liest sich,
Alex.
--
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looks like work.\" -- Thomas A. Edison
 
Sieghard Schicktanz <Sieghard.Schicktanz@SchS.de> wrote:
Hallo Axel Berger,

Du schriebst am Thu, 11 Aug 2022 18:56:04 +0200:

Das ist in dem Moment relevant, wo nicht-fossile Quellen nicht nur
einen Teil der Jahresarbeit sondern auch des Leistungsangebotes
liefern sollen. Sie sind nun einmal stark schwankend und nicht
planbar. Ohne hinreichend große Speicher muß eben zu jeder Zeit der
gesamte Leistungsbedarf fossil oder nuklear bereitstehen mit allen
daran hängenden Kosten.

Genau, und deswegen sollten wir darauf HINWIRKEN (soweit jeder einzelne
überhaupt kann), _daß_ solche Speicher gebaut werden. Ohne solche
Speicher wird die Versorgung eben entweder unsicher oder enorm teuer.
Und bei den Speichern bin ich halt der Ansicht, daß die günstigste
Ausführung Pumpspeicher sein müßten, die in riesiger Größe in den
Flachseegebieten vor den deutschen Küsten anlegbar wären, und die um
die Windparks herum auch noch einen Doppelnutzen böten.

Pumpspeicherwerke mit Arbeitshöhen von was ... 2-3 Metern? _Kann_ man
machen, macht aber wenig Sinn aufgrund lausiger Speichereffizienz.

Man liest sich,
Alex.
--
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Hanno Foest wrote:
> Der Treibstoff- und Heizölmarkt ist ein Oligopol.

Wenn, dann etwas höher beim Großhandel und den Raffinierien. In Odenthal
und Leverkusen, wo meine praktische Ergahrung herkommt, gibt es mehr als
ein Dutzend selbständige Heizölhändler, die Geschicktere als ich recht
erfolgreich gegeneinander ausspielen.


--
/¯\\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
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On Fri, 12 Aug 2022 14:36:10 +0200, Ole Jansen
<remove.this.kaspernasebaer@gmx.de> wrote:

Am 12.08.22 um 14:33 schrieb Ludger Averborg:
Es existiert doch längst ein ausgeklügeltes Regelsystem (EINSMAN -
Einspeisemanagement) für die erneuerbaren Energien und für die Netze, in die
eingespeist wird. Im Notfall werden Anlagen abgeschaltet. Das kommt aber sehr
selten vor und fast ausschließlich bei Windenergie in SH und NS. Der dadurch
bedingte Verlust an elektrischer Arbeit liegt bei 2 %. Es ist momentan völlig
unwirtschaftlich, dafür irgendwelche Speicher zu erstellen.

Ja, richtig. Wobei: Eine Möglichkeit der \"Speicherung\" gibt es
immerhin: \"Power to heat\".

Ja, die gute alte Nachtstromspeicherheizung.

Waren ursprünglich riesengroße Kästen in jedem Zimmer und daher unverkäuflich.
Wurden dann \"verbessert\": Speicherkern kleiner und heißer, Isolierung dünner.
Waren dann eher Kachelöfen als Speicher: nachdem Nachts \"gespeichert\" war waren
25 ° im Zimmer und man konnte nur noch das Fenster aufreisen. Und abends waren
sie kalt und man brauchte den Heizlüfter zu Tagstrompreisen dazu.

Ich war sehr zufrieden, als ich die Dinger aus dem Haus raus hatte und eine
Gasheizung stattdessem, war viel billiger.

Wenn ich von einer notwendigen Vorlauftemperatur von 35 ° ausgehe und bis 60°
aufheizen will (Wärmepumpe mit sehr schlechten Wirkungsgrad), benötige ich für
die im letzten Winter nötigen 80 kWh pro Tag 3 m^3 Speichervolumen.

l.
 
On Fri, 12 Aug 2022 14:58:15 +0200, Ole Jansen
<remove.this.kaspernasebaer@gmx.de> wrote:

Am 12.08.22 um 14:35 schrieb Axel Berger:
Ole Jansen wrote:
Als Folge ist es *immer* sinnvoll die Speichergröße auf das zu
optimieren was notwendig ist die geforderte *Verfügbarkeit*
zu erreichen. Alles Andere ist technisch u.U. möglich aber
grob unwirtschaftlich.

So weit sind wir einig. Mit der Einschränkung, daß man das nicht
statisch rechnen kann, Je weniger duch Zubau die Anlagen, Wind und
Solar, ausgelastet werden, desto teurer wird im Mittel die
Kilowattstunde und desto näher kommt sie dem Speicherpreis.

Und Inselanlagen zeigen wo man wirtschaftlich landet.

Und zwar in einem Bereich der evtl für wohlhabende
Privathaushalte oder Luxus/Freizeit noch bezahlbar ist, wo aber
keine Produktion energieintensiver Investitions- oder
Konsumgütern mehr wirtschaftlich möglich ist.
Im übrigen auch nicht von PV Modulen oder Batteriespeichern
bzw. den für diese Wertschöpfungsketten nötigen Zwischenprodukten
und angemessene Vergütung der damit befassten Arbeitskräfte.

Wenn es möglich wäre die anfallenden Energiemengen aus
volatiler Erzeugung durch Windenergie wirtschaftlich
zu speichern würde es doch gemacht werden?

Auch das.
Der größte Teil der verwendeten Primärenergie hat nichts mit
Strom zu tun. Wenn es mit dem jetzigen beträchtlichen
Aufwand nicht mal für Versorgungssicherheit Strom reicht, wo
soll dann die Energie herkommen um die dort verwendeten fossilen
Quellen zu substituieren?

Eigentlich *kann* das doch nicht funktionieren?

Man sollte auch fragen, was es bewirken würde.

Wir haben seit vielen Jahren immense Preissteigerungen für unsere Energiekosten
durch EEG-Umlage, CO2-Abgaben, Offshore-Förderung, KWK-Abgabe usw gehabt, haben
den teuersten Strom in der EU, haben tatsächlich unseren CO2-Ausstoß (mit
Milliardenaufwand) deutlich gesenkt.
Aber die CO2-Gehalt in der Luft wird davon nicht negatv beeinflusst. Der steigt
ungebremst weiter an auf jetzt 418 ppm.

Wenn ein Naturwissenschaftler Versuche macht, um eine bestimmte Größe zu
reduzieren und diese Größe ist nach den Versuchen größer als vorher, dann ist
dieser Versuch zu diesem Zweck wohl ungeeignet.

l.
 
Ludger Averborg schrieb:

Ja, die gute alte Nachtstromspeicherheizung.

Waren ursprünglich riesengroße Kästen in jedem Zimmer und daher unverkäuflich.
Wurden dann \"verbessert\": Speicherkern kleiner und heißer, Isolierung dünner.
Waren dann eher Kachelöfen als Speicher: nachdem Nachts \"gespeichert\" war waren
25 ° im Zimmer und man konnte nur noch das Fenster aufreisen. Und abends waren
sie kalt und man brauchte den Heizlüfter zu Tagstrompreisen dazu.

Es gibt ja Systeme, die die Wärme in Wasser speichern. Wurde eine Zeit lang
in der Schweiz verbaut. Könnte heute mit WP/Solar/Kombi-wasauchimmer-Heizung
ja mehr als einfach realisiert werden.

--
mfg Rolf Bombach
 
On 12.08.22 17:53, Ludger Averborg wrote:

Wir haben seit vielen Jahren immense Preissteigerungen für unsere Energiekosten
durch EEG-Umlage, CO2-Abgaben, Offshore-Förderung, KWK-Abgabe usw gehabt, haben
den teuersten Strom in der EU,

Den haben eher die Franzosen. Siehe z.B.

https://www.businesstimes.com.sg/energy-commodities/european-electricity-prices-surge-as-gas-costs-soar

\"German year-ahead power climbed to a record 376 euros (S$528.7) a
megawatt hour on the European Energy Exchange. The equivalent French
price jumped to 499.50 euros per megawatt-hour, also an all-time high.\"

Ist halt vom Staat massiv subventioniert, damit das beim Kunden nicht
ankommt.

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Thomas Prufer schrieb:
On Sat, 6 Aug 2022 18:23:35 +0200, Gerrit Heitsch <gerrit@laosinh.s.bawue.de
wrote:

Hm... müsste man Blindgänger eigentlich als Reklamation zum Hersteller
zurückschicken?

Gerrit

So geht das:

https://youtu.be/lJKcdlj-Uiw

Ich erinnere mich äusserst dumpf an einen Sketch, eventuell aus dem Norden.
Ging etwa so.
Mann kommt auf Polizeiposten in der Provinz. Ein Polizist am Schreibtisch.
M: Ich habe einen Blindgänger gefunden.
P: (Panik) Was? Wo? Haben Sie abgesperrt? Können sie ganz genau beschreiben, wo
der Blindgänger liegt? Wir müssen das Räumkommando kommen lassen.
M: Nein, ich weiss nicht mehr genau, wo der lag. Ist aber eh egal,
ich hab das Ding gleich mitgebracht.
P: (Zunehmend bleich und wacklig) Waas? Sind Sie lebensmüde? Wie konnten Sie das tun?
M: Mit\'m Fahrrad, hat Gepäckträger. Das war eine ziemliche Wuchterei.
Und das blöde Ding ist mir unterwegs zwei mal runtergedoppst...
P: (Sinkt ohnmächtig vom Stuhl)

oder so ähnlich.


--
mfg Rolf Bombach
 
Axel Berger schrieb:
Was ich immer noch nicht recht verstehe, ist, warum bei einem
niedrigeren Rohölpreis als 2012 das Heizöl hier derzeit das Dreifache
kostet. Die Ausschläge sind gewaltig, im Herbst 2020 wurde das mehr als
zehnjährige Minimum von 2016 unterschritten.

In den Tanks war ja das teure, jetzt müssen erst die Tanks befüllt
werden, bis die tiefen Preise weitergegeben werden können.

Beim nächsten Preisanstieg steigen die Preise sofort. Klar:
Wir müssen die Tanks ja wieder füllen, mit dem teuren Sprit.

Die sind da ziemlich geschickt in der Argumentation ;-)

--
mfg Rolf Bombach
 

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